Harald Häuser
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HARALD HÄUSER
FARBE - RAUM - SCHRIFT
Harald Häuser hat eine Bildsprache entwickelt, in der
gestische Abstraktion und ein aus dem Malprozess
entwickeltes Zeichenrepertoire in Einklang gebracht
werden. Der besondere Reiz in Häusers Arbeiten liegt
hierbei im fließenden Übergang von Schriftzeichen und
Figurationen.
Anders als das automatische Schreiben der Surrea-
listen, in welchem die Bewegung der Hand der bewus-
sten Lenkung durch den Kopf zuvorkommen will,
bezieht Häusers automatisches Zeichnen den Kopf mit
ein – und liefert sich ihm doch nicht aus.Harald Häuser
bezeichnet sein Zeichnen, das in seinen neuesten
Bildern zu besonders pflanzenhaft-organischen
Gebilden wächst, als eine Art Zen-Meditation. Im Zen
kommen Gegensätze zur Deckung – man denke an
jenen Bogenschützen, der sein Ziel trifft, indem er die
Augen schließt. Ähnlich folgen Häusers Zeichen einer
blinden Automatik und sind doch bewusst gestaltet.
Harald Häuser ist aber auch ein Forscher. 1980
unternahm er, der bis heute Globetrotter geblieben ist,
seine erste Reise nach Indien und stieß dort auf ihm
völlig fremde Schriften, auf die erzeichnerisch
reagierte: „Man malt, um etwas zu verstehen“, sagt
er.
Harald Häuser wuchs am Bodensee und in Paris auf. In den Jahren von 1977 bis 1978 studierte er Politologie,
Literaturwissenschaft und Linguistik an der Universität Konstanz und von 1978 bis 1983 Malerei an der Staatlichen
Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.
1979 gründete er die Künstlergruppe „Kriegfried“. Im Jahre 1983 nahm er an der Ausstellung „Germinations“ im
Museum Fridericianum in Kassel teil. Seit 1984 wird seine künstlerische Arbeit durch seine spätere Ehefrau und
Assistentin Gudrun Martha Hintz im Atelier unterstützt. 1987 bekam er den "Key to the city", Savannah/Georgia,
USA. 1989 hielt er Gastvorlesungen am Savannah College of Art and Design, USA. 1994 arbeitete er im Gastatelier
des Künstlerhauses der Stadt Salzburg. Seit 1997 Zusammenarbeit mit der Staatlichen Majolika-Manufaktur
Karlsruhe. 2004 und 2016 wurde er zu Einzelausstellungen auf der Biennale für Kalligraphie in Sharjah, Emirate,
eingeladen. 2007 fand eine Retrospektive zum 50. Geburtstag des Künstlers "The birth of language" im Schloss
Randegg statt.
Von 1987 bis 2012 arbeitete er mehrmals im Jahr regelmäßig in Savannah/Georgia/USA und in Paris. Seit 2009
entstehen seine Fayencen auch in einer Werkstatt in Portugal. Er führte Projekte mit den Goethe-Instituten in
Atlanta, Colombo, Paris und Tunis durch.
Einzelausstellungen (Auswahl)
1982 Badischer Kunstverein, Karlsruhe
1983 Engelhornstiftung, München
1986 Wilhelmshöhe, Karlsruhe/Ettlingen
1987 Kunstverein Marburg
1988 Kunstverein Savannah/Georgia
1989 Timothy Tew Gallery, Atlanta
1990 Bilder 1980–1990, Städtisches Bodensee-Museum,
Friedrichshafen (auch 1991: Museum für bildende
Kunst, Marburg)
1992 Goethe Institut Atlanta
1993 Oberhessisches Museum Gießen
1994 Deutsche Botschaft Paris
1994 Städtische Sammlungen Schweinfurt
1995 Städtisches Museum St. Paul-de-Vence
1996 Galerie Arts Multiples, Metz
1997 Deutsches Kulturinstitut, Tunis
1998 Maison de la Sarre, Paris
1999 Deutsches Haus, New York
Werke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)
ZKM Karlsruhe- Museum für Neue Kunst -
Museum Schweinfurt
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Marburg
Museum Friedrichshafen
Museum Sharjah, U.A.E.
Museum Gießen
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
EADS astrium, Friedrichshafen
Städtische Galerie Karlsruhe
Universitätsbibliothek, Frankfurt
Goetheinstitut Tunis und Los Angeles
Museum für aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle
Grassi Museum, Leipzig
Staatliche Graphische Sammlung München -
Pinakothek der Moderne
Max-Planck-Institut